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Motorrad Motorradreisen

England 2011

Es begab sich zu einer Zeit, als meine Mitbewohnerin Nicole ein Praktikum in Luton machte. Wir hatten einige Mal gechattet und ich hatte ihr gesagt, dass ich sie mal besuchen komme.

Die Planung

Nach einigem hin und her, habe ich mich dazu entschlossen sie zu besuchen, da ich mit dem Motorrad 2011 nach der kurzen Tour durch die Eifel auch noch eine richtige Motorradtour machen wollte. Im Sommer hatte ich zu diesem Zweck schon günstig eine Gepäckrolle gekauft. Da der Plan recht kurzfristig entstanden ist, blieb auch nicht mehr viel Zeit für die Planung. Ich habe mal etwas geguckt, was die Fähren so kosten und nach einem Hostel in Dover. Der grobe Plan lautete: Am ersten Tag bis auf die Insel, am zweiten Tag früh los und dann mittags in Luton sein dann einen Tag dort verbringen. Am vierten Tag zurück bis aufs Festland und dann am letzten Tag zurück nach Hause.

Also musste eine Fähre her, das ging relativ leicht von Calais oder Dunkerque aus. Im Internet hat man auch schnell Preise gefunden. Da es nun alles recht kurzfristig war, waren die Angebote leider schon weg und ich entschied mich, die Tickets erst vor Ort zu holen. Eine Unterkunft fand sich auch schnell über das Internet. Leider waren hier auch die günstigen Tarife ausgebucht, sodass eine Nacht im Hostel bei schlappen 50 Pfund lag. Das war mir aber eindeutig zu teuer! Also habe ich mich auf die Suche nach einem Campingplatz gemacht. Hier fand man im Internet einen in Kingsdown. Es ist ein Scoutcampingplatz nur einige km von Dover entfernt. Für die Rückfahrt musste auch ein Campingplatz her. Hier war es aber schwieriger, einen Platz  mit Internetadresse zu finden. Google Maps hat mir dann vier Plätze in der Gegend rausgesucht. Einer lag direkt in Dunkerque und war leicht zu finden: Des Dunes . Um Calais waren drei weitere Plätze: les Erables liegt westlich von Calais, La Bien Assise südlich und des Trolls südwestlich. Damit war die Planung abgeschlossen. Ich habe also mein kleines Tracking Zelt, eine ISO-Matte und den Schlafsack eingepackt noch zwei Garnituren T-Shirts Unterwäsche und Socken sowie eine normale Jeans. Dann noch einen zweiten Helm, damit Nicole auch mitfahren kann, wenn ich schon in der Gegend bin.

Da die XT jetzt schon einige Jahre und Kilometer auf dem Buckel hat, dachte ich es wäre sinnvoll eine ADAC Plus Mitgliedschaft für die Tour klar zu machen. Damit die Maschine falls sie unterwegs streiken, sollte wenigstens wieder nach Hause kommt. Das erwies sich als sehr gute Idee. Beim ADAC gibt es zum einen Straßenkarten für Mitglieder. Sprich ich musste keine Karten kaufen, sondern habe sie mir beim ADAC geholt. Die nette Dame an der Info hat mich dann auch noch gefragt was ich genau vor hab und ob ich schon Tickets für die Fähre hätte. Da ich noch keine Tickets hatte, war ich bereit mir wenigstens ein Angebot machen zu lassen. Also zack mal eben 50% gespart. Die Tickets für Hin- und Rückfahrt haben zusammen so viel gekostet wie ein normales Ticket und Cerosinzuschlag musste ich auch nicht bezahlen. Das hat sich auf jeden Fall gerechnet.

Die Abfahrt

Ich wollte so früh wir möglich losfahren, um mögliche Staus im Ruhrgebiet zu vermeiden. Also hab ich das Motorrad schon am Vorabend hergeholt. Dann muss morgens nur noch das Gepäck auf die Maschine und ich muss noch auftanken. Klingt alles nicht spannend allerdings, war es dann doch schon 10 Uhr, als ich auf die B1 Richtung Holland gefahren bin. Die Fahrt endete dann auch nach wenigen Kilometern kurz nach Bochum, weil dort eine Baustelle war. Ab 17:00 ging die Verladung der Autos in Calais los. Ich hatte also genug Zeit für die 420km bis zur Fähre. Ich war dann erst um 11:45 in Eindhoven und habe aufgetankt und was zu Mittag gegessen. Jetzt ging es weiter durch Belgien bis nach Frankreich. Staus gab es keine weiteren mehr und durch die Geschwindigkeitsbegrenzung war das Fahren selbst auf der Autobahn recht angenehm und stressfrei.

Kurz bei Gent überholt mich dann ein anderer Biker, ich bin dann für einige Kilometer an ihm dran geblieben. Es kam ein Schild, das die letzte Tankstelle für die nächsten 65km folgt. 

Wir sind also beide an der nächsten Tankstelle raus. Es gab einen Kaffee und wir haben „etwas Benzin geredet“. Er hatte ein spanisches Nummernschild, dadurch war ich recht verwirrt, als er mich auf Deutsch angesprochen hatte. Edy ist Holländer. Er lebt aber mit seiner Frau in Spanien und kam jetzt von einem IT-Projekt auf Holland und macht sich auf den Weg nach Hause.Er will den Atlantik runter bis Portugal, wo er dann mit der Fähre nach Teneriffa übersetzt. Seine Frau wollte er unterwegs noch in Nord Spanien einsammeln. Seine Route ging auch durch Calais. Wir haben dann beschlossen zusammen weiter zu fahren und kurz vor Calais noch einmal an einer Tankstelle zu halten, um einen weiteren Kaffee zu trinken und etwas zu quatschen. Um 16:00 waren wir dann in Frankreich auf einem Rastplatz kurz vor Calais. Es gab einen weiteren Kaffee und dann ging es weiter.

Ich bin dann Richtung Fähre gefahren und Edy wollte sich noch die Stadt von Calais angucken und nicht in den Rückstau von der Fähre geraten. Er ist dann weiter Richtung Innenstadt gefahren. Ich war dann so gegen 16:45 mit meiner Maschine am Anleger. Also zuerst durch den Check-in, dann durch den Zoll und ab auf die Fähre. Die Überfahrt war erstaunlich ruhig. Es gab kaum Wellen und der Tag war auch noch recht sonnig, auch wenn es schon langsam Abend wurde. Ich hatte zuvor natürlich kein Geld umgetauscht, sodass ich auf der Fähre etwas Geld wechseln musste.Natürlich zu einem Mondkurs. Darum hab ich auch nur 20 Pfund gekauft.Die sollten für die erste Übernachtung und was zu essen locker reichen.

Um 19:00 bin ich dann in Dover angekommen. Im absoluten Nebel. Man hat fast gar nichts mehr gesehen. Ich hab mich dann an die Geschichten aus dem Englischbuch mit britischem Nebel erinnert und ja es ist richtig unheimlich, wenn man in der Ferne ein Schiffshorn hört, aber nichts sieht.Die Einfahrt in den Hafen von Dover war dann das absolute Highlight. Man hat vom Schiff nur den kleinen Leuchtturm an der Hafeneinfahrt gesehen.Die Kaimauer war verschwand einfach. Ich freute mich also schon riesig auf die ersten Kilometer mit Linksverkehr und nassen Straßen.

Aber alles halb so wild. Kaum war ich die Klippen in Dover hochgefahren, war es nicht mehr nebelig und mit nassen Straßen hatte ich eh gerechnet.Also ging es die 10km zum Zeltplatz. Das war der Hammer! Diese paar Kilometer haben für die ganze lange Anreise entschädigt. Also das Tempolimit auf der Straße war 80. Es gab keinen Mittelstreifen und die Straße war so eng, dass ich mit dem Auto nicht gewusst hätte, wie ich an einem Lkw vorbei fahren sollte. Es ging über diverse Hügel und Anhöhen.Dann ging es ab nach Kingsdown. Hier war ein Schild, dass die Straße nicht für lange Lkw zu passieren sei. Gut, dass ich mit der Enduro unterwegs war! Die letzten kleinen Straßen waren eher Schotterpisten, aber es hat richtig Spaß gemacht.

Dann auf dem Campingplatz angekommen und erst einmal eingecheckt.Ich sollte einfach auf die Wiese fahren und könnte das Zelt aufbauen, wo ich wollte. Die Sanitäranlagen sind kostenlos und zentral auf der Wiese.Wenn man sich rechts oben an auf den Hügel stellt, hätte man die beste Aussicht. Das hab ich dann auch gemacht, auch wenn es langsam dunkel wurde. Neben mir hat ein junges Pärchen gezeltet.

Katie und Alex hatten leichte Probleme das Lagerfeuer an zu bekommen und fragten mich, ob ich ihnen behilflich sein könnte. Kein Problem, Opa hatte mir schon recht früh beigebracht, wie man ein richtiges Lagerfeuer macht, sodass die Beiden recht überrascht waren, dass es auf einmal so gut brannte. Die beiden haben mich dann gefragt, ob ich nicht etwas mit ihnen Essen möchte. Ich hab dann das Zelt schnell zu Ende aufgebaut und noch etwas Brot und einige Snacks aus dem Tankrucksack geholt, um mich dann dazuzusetzen. Es gab Würstchen und Brot mit Dip. Wir haben dann noch etwas gequatscht und ich bin dann ins Bett gegangen, weil die lange Fahrt doch recht anstrengend war. Katie und Alex sind jedenfalls Lehrer in England und gehen jetzt für einige Monate nach Südkorea um dort Kinder zu unterrichten. Die vier Wochen zuvor wollen sie noch etwas durch England reisen und die Zeit zu zweit genießen.

Tag zwei

Das Wetter am zweiten Tag war einiges besser. Es war kein Nebel mehr zu sehen und die Sonne kam durch. So kam es, dass mich ein Schiffshorn in der Ferne um 7:30 geweckt hat. Als Belohnung gab es dann eine wundervolle Sicht auf die Nordsee. Leider liegt der Campingplatz etwas ab vom Schuss und mein Handy hat die ganze Nacht um Empfang gekämpft, sodass der Akku morgen leer war. Die Rezeption öffnet leider erst um 9, um den Akku zu laden. Zuerst einmal eine kleine Tour an den Strand. Durch eine kleine Tür im Zaun kann man direkt über einen Trampelpfad zum Strand gelangen. Unten steht man dann an den bekannten Kreidefelsen. Hier liegt auch ein alter Übungsplatz des Militärs. Also ich vom Kiesstrand zurück kam war es Zeit für ein Frühstück. Es gab kleine Toastbrötchen und etwas Käse. Dann ging es unter die Dusche. Inzwischen hatte dann auch die Rezeption geöffnet und ich konnte mein Handy laden.

Die Ladezeit überbrückte ich zusammen mit Katie und Alex. Ich hab dann das Zelt abgebaut und meine Sachen wieder in der Gepäckrolle verstaut. Als das Handy einigermaßen voll, bin ich dann um 11:20 vom Campingplatz aufgebrochen. Am Empfang konnte ich vorher noch etwas Geld umtauschen. Dort bekam ich den Tageskurs und musste keine Wechselgebühren bezahlen.

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Die M25 führte gebührenpflichtigen dann nach Luton. Ich musste unter der Thames durch. Dazu gibt es einen kleinen gebührenpflichtigen Tunnel. Für Motorräder war es allerdings umsonst. Leider hatte sich davor ein kleiner Rückstau gebildet und ich bin nicht so vorangekommen, wie ich es wollte. Einige weitere größere Baustellen auf dem Motorway haben meine Ankunft in Luton dann weiter verzögert. Allerdings war ich dann um 15:30 am Treffpunkt: Luton Station.

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Nicole hatte sich die Wartezeit in einem Einkaufscenter in der Nähe vertrieben und wir sind dann zuerst zu ihrem Haus gegangen bzw. gefahren. Dann ging es zusammen nach Bedford. Hier sollte ein neuer Park geöffnet haben. Diesen haben wir leider nicht gefunden. Ein netter Polizist hat uns aber zu einem anderen Park geleitet. Hier haben wir uns etwas umgeschaut, was getrunken und sind dann direkt wieder zurück, da es langsam dunkel wurde. Wir waren um 19:00 zurück im Haus und haben dann Nudel gekocht und sind recht früh ins Bett, da wir am nächsten Tag nach Cambridge fahren wollten.

Luton und Cambridge

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Der Wecker ging um 8:30, sprich es war ausschlafen angesagt. Anschließend gab es Frühstück mit Vollkornbrot und Marmelade, ganz wie in Deutschland. Um 10:30 sind wir dann mit dem Motorrad nach Cambridge aufgebrochen. Das Wetter war bislang ganz gut und wir sind gut durchgekommen über die Landstraßen in England. Wir sind dann um kurz nach 12 in Cambridge gewesen. Als Erstes sind wir uns Touristeninformation und haben eine Stadtführung gebucht. Bis zur Führung gab es was zu essen.

Die Tour startet um 13:00 und ging zu Fuß durch diverse Colleges und Kirchen.  Zu den einzelnen Gebäuden wurde viel erzählt und man konnte Fragen stellen. Da wir nur eine kleine Gruppe von acht Leuten waren, war alles sehr angenehm und persönlich. Der Apfelbaum der Newton einen Denkanstoß gegeben haben soll war unter anderem auch ein Ziel. Da zu diesem Zeitpunkt keine Vorlesungen waren, war alles recht leer, aber man konnte alles besichtigen. Alles in allem hat sich die Führung auf jeden Fall gelohnt und wir haben einiges gesehen, was uns sonst verborgen geblieben wäre. Der Eintritt für alle Kirchen und Colleges war in der Führung inklusive. Lustige Details, wie falsche Köpfe auf Königen in Kirchenfenstern, rundeten das Kulturprogramm ab. Leider begann es während der Führung stark an zu regnen, sodass wir alle sehr nass wurden. Ein Kaffee in der Stadt lies uns das Wetter kurz vergessen. Als wir wieder raus kamen, regnete es nicht mehr.

Die Rückfahrt war dann wieder angenehmer. Es hörte auf zu regnen und die Straße trocknete. Man konnte also Motorrad fahren, wie ich es am liebsten mag. Die vielen Kreisverkehre ließen nette Schräglagen zu und machten im Laufe der Zeit immer mehr Spaß. Um 17:30 waren wir dann zurück in Luton.

Das Abendprogramm sollte nun etwas umfangreicher als am Vorabend sein. Wir sind zusammen in einer Pizzeria essen gewesen, um im Anschluss noch einige Runden Billard zu spielen. Das Spielcenter war ganz lustig und wir haben 3 Runden gespielt. Das Publikum an den Nachbartischen spielte scheinbar häufiger und hatte etwas mehr Übung als wir.

Rückfahrt nach Calais

Heute ging es früher aus dem Bett. Es war 7:00, als der Wecker krach gemacht hat. Schnell was gegessen und die Sachen zusammengepackt.Ab 8:10 war ich dann wieder auf dem Motorrad. Ein kurzer Tankstopp und dann ging es direkt durch bis Dover. Diesmal aber nicht durch den Tunnel unter der Thames her, sondern per Brücke drüber. Das Beste war, dass es recht windig war und die Brücke recht hoch ist. Das ist eine super Kombination, wenn man mit dem beladenen Motorrad unterwegs ist. Ich war auf jeden Fall um kurz nach 11 in Dover.

Jetzt waren noch einige sehr wichtige Dinge zu erledigen. Zu erst habe ich dem Vorbesitzer meiner Maschine eine Postkarte geschickt. Dies stand noch aus und wurde langsam mal Zeit. Dann musste ich noch Fish&Chips essen. Davon hatte ich bislang auch nur gehört und das wollte ich einfach mal ausprobieren. Also, nachdem die Postkarte im Kasten war, ging es an die nächste Bude einfach mal was essen. Inzwischen war es auch Mittag geworden. Ein netter alter Herr, der mich mit meinen Motorradklamotten gesehen hatte, sprach mich noch an und sagte mir, dass ich die richtige Bude angesteuert hätte, weil es die beste Fischbude in Dover wäre.

Gesättigt ging es jetzt zur Fähre. 

Die eigentliche Überfahrt ist erst um 18:00 geplant, aber ich wollte eigentlich nicht den ganzen Tag in Dover rumhängen, also wollte ich gucken, ob ich schon früher übersetzen kann. Am Informationsstand sagte man mir, ich könne um 16:20 fahren. Alle früheren Termine wären aufpreispflichtig.  Der Parkplatz vor dem Hafen wurde langsam zum richtigen Bikertreff.  Ich habe dort einige Jungs aus Norwegen und Finnland und zwei Chopperfahrer vom Bodensee getroffen.Die beiden vom Bodensee haben mir die Dolomiten für meine nächste Tour empfohlen.Ich bin dann noch mal Richtung Kingsdowngefahren, um die engen und verwinkelten Straßen noch einmal zu genießen und ein paar Fotos zu machen. Ich war dann noch an den Festungsanlagen in den Klippen und an der Burg.

 Nachdem ich meine letzten paar Pfund in Benzin getauscht habe, bin ich dann zurück zu Hafen gefahren. Jetzt kam man durch den Check-in und durch den Zoll. Ich war der Erste in der Schlange und stellte mich ganz vorne hin. Da es sehr stürmisch war, musste ich das Motorrad noch etwas in den Wind drehen, damit es dem Wind weniger Angriffsfläche bot.Langsam füllte sich der Platz und ein weiteres Motorrad wurde neben meine XT gestellt: eine BMW GS1200, wie man sie kennt. Gefahren wurde sie von Mike. Er kam aus Schottland und war auf dem Weg zu seiner Lebensgefährtin nach Deutschland. Wir haben also etwas Benzin geredet, wie es sich gehört. Mike ist noch einen Kaffee trinken gegangen und dann war die Wartezeit auch schnell rum. Der Wind wurde leider stärker.

Wir sind dann zusammen auf die Fähre und haben unsere Bikes mit den Gurten festgezurrt. Dann sind wir direkt hoch und haben uns an einen Tisch gesetzt, um weiter zu plaudern. Mike ist pensionierter Lehrer und besucht jetzt seine Freundin so oft es geht – und fährt natürlich gerne Motorrad. Wir haben dann etwas über unsere weiteren Pläne gequatscht und sind dann zu dem Schluss gekommen, gemeinsam einen Campingplatz anzusteuern. Bevor wir den Hafen verlassen haben, hat der Kapitän eine Durchsage gemacht, dass die Überfahrt wegen des schlechten Wetters etwas rau werden könnte. Das war sie dann auch!Die Überfahrt war einfach die Hölle. Wir hatten den Hafen kaum verlassen, da begann das Schiff zu schaukeln, dass ich Angst um meine Maschine hatte. Ich hatte sie aber glücklicherweise weit genug in die Dämpfer gezogen, sodass es dort keine Probleme gab. Laufen war während der Überfahrt keine gute Idee. Also haben wir unsere weitere Route geplant, damit wir später auf dem Campingplatz etwas mehr Zeit hatten. Die Mannschaft war damit beschäftigt, die Seekranken von den Toiletten auf die Decks zu bringen. Nach einer Stunde war das Schauspiel dann vorbei.

Mike und ich haben dann den Campingplatz des Trolls angesteuert. Mike hatte mir von dem Platz in Dunkerque abgeraten und des Trolls lag auf Mikes Route. Für mich waren es auch lediglich 15km mehr am nächsten Tag. Die Anfahrt über die Autobahn war recht problemlos, wenn auch etwas windig. Es war schon recht spät geworden und ich war froh, dass ich nicht die reguläre Fähre genommen habe, sonst wäre ich nämlich im Dunkeln in Frankreich angekommen. Dann die Ausfahrt raus gefahren rechts, in den Kreisverkehr, falsch raus – zurück, genau der kleine Feldweg, hier muss es sein. Ein kleines Schild gab uns recht. Nach einigen Hundert Metern über kleine schmale Feldwege waren wir da. Der Platz sah mehr wie ein Bauernhof aus und es war auch nicht viel da.Alles wirkte recht alternativ.  An der Rezeption wurden wir freundlich empfangen und sollten unsere Zelte einfach aufbauen, wo platz ist. Wir sind dann nicht weit gefahren und haben die Zelte in der Nähe von einigen Pappeln aufgebaut. Wir sind dann noch zusammen was essen gegangen.An der Rezeption, einem umgebauten alten Wohnmobil aus den 70ern gab es auch einen kleinen Imbiss. Der Besitzer hat hier mehr aus Leidenschaft einige Gerichte angeboten. Seine Kinder sprangen noch umher und ein Au Pair Mädchen aus Mexiko kümmerte sich um die kleinen. Wir haben dann erst mal etwas gequatscht und wurden sehr freundlich empfangen. Das Essen war einfach genial. Es gab Pommes mit einem Burger und Salat-Beilage. Alles war köstlich! Dazu gab es ein Bier aus der Region.Anschließend haben wir zu dritt noch etwas zusammengesessen und geredet. Dabei kam leider raus, dass für den nächsten Tag ein Sturm angekündigt ist. Um 23:00 ging es dann in die Schlafsäcke in der Hoffnung, dass sich die Vorhersage nicht bewahrheitet.

Heimreise

Die Nacht war grauenhaft. Ich hab fast kein Auge zu gemacht. Der Sturm hat einen Lärm gemacht, dass man nicht schlafen konnte. Die ganze Rückfahrt war ab hier nicht sonderlich spannend. Allerdings ein großes Lob an Decatlon. Das Trackingzelt ist klasse. Es hat die Feuertaufe im Sturm gut überstanden. Es blieb stabil und trocken. Um kurz vor 8 hieß es aufstehen und die Zelte abbauen. Wir wollten früh aufbrechen, weil das Wetter gegen Mittag zusätzlich zum Sturm noch starken Regen bringen sollte. Das Frühstück wurde also auf die erste Rast zum Tanken verschoben.

Mike wollte die nächsten 3 Tage in aller Ruhe Richtung Deutschland fahren. Ich hatte dagegen etwas Zeitdruck und bin daher den direkten Weg über die Autobahn Richtung Heimat gefahren. Ich hatte zwischendurch einmal kurz Regen ansonsten war es sehr windig. 

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Alles in allem bin ich gut durchgekommen. Leider musste ich in Holland tanken, weil der Tank leer war. Also in den sauren Apfel beißen und für 1,72€ getankt. Gut das Holland so klein ist und ich für 10€ bis nach Deutschland gekommen bin. In Kempen hab ich dann für 25 Cent weniger pro Liter vollgetankt. Ich war dann um 15:10 wieder an der Garage und habe die XT noch gewaschen, um sie dann nach 1621km zu parken. Es bleiben viele tolle Erinnerungen und einige coole Leute, die ich kennengelernt habe. Es war auf jeden Fall eine schöne Zeit und eine klasse Erfahrung.

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