Der Plan
Die ursprüngliche Idee entstand aus einer angekündigten Tagung zu römischer Geschichte an der University of Auckland. Marian wurde für die Konferenz angenommen und ist nach Neuseeland geflogen. Da Auckland nicht gerade um die Ecke ist, bot es sich an, noch einen Urlaub anzuhängen. Ich beschloss daher, mich dem Roadtrip einfach anzuschließen.
Wir haben im Vorfeld den nachfolgenden Plan erstellt, um eine grobe Idee zu haben, was wir sehen wollen und was in der kurzen Zeit möglich ist:
- 23.01.2016 Abflug FFM über Abu Dhabi und Perth nach NZ
- 25.01.2016 Ankuft Auckland international Airport
- Aufenthalt in Auckland
- Nomads Hostel
- Sightseeing
- Kitesurfen
- 28.1.2016 Inlandsflug von Auckland nach Christchurch
- Campervan abholen und dann aufbrechen in Richtung:
- Lake Pukaki mit Mount Cook
- Queenstown besuchen und das Nachtleben kennenlernen
- Milford Sounds
- Franz-Josef-Gletscher
- 6.2.2016 Fähre zur Nordinsel
- Die Hauptstadt Wellington erkunden
- Schwefellandschaft „Rotorua“ besichtigen
- „Hot water beach“
- 12.2.2016 Rückgabe des Vans in Auckland
- 13.2.2016 Rückflug: Auckland – Perth – Abu Dhabi – FFM
Aufbruch ans andere Ende der Welt
Was nimmt man mit, wenn man einen 3-Wochen-Roadtrip durch Neuseeland macht? Die einfache Antwort lautet: zu viel. Ich hab einen Tagesrucksack für das Handgepäck und die Wanderungen besorgt und dann noch eine Reisetasche mitgenommen. Die kann man gut im Campervan verstauen und sie ist nicht allzu schwer.
Mit gepackten Sachen ging es dann schon am Freitag los. Ich wollte mich am Samstagmorgen zum Flughafen bringen lassen. Daher wollte ich zum Abendessen bei meiner Mutter sein, um dann Samstag in aller Frühe aufzubrechen.
Für die Nacht war Frost angesagt und es sollte kalt und glatt werden. Daher sind wir recht zeitig zum Flughafen in Frankfurt gefahren. Der Check-In verlief problemlos. Ich hatte von Marian auch schon die ersten Infos bekommen. Er war schon am Vortag angereist, um sich für die Konferenz zu akklimatisieren. Es war darauf zu achten, dass der Koffer direkt bis Auckland durchgeschickt wird, weil man in Australien nicht an sein Gepäck kommt, ohne den Transitbereich zu verlassen.
Ankunft in Auckland
Marian und ich waren Montag in Auckland zum Frühstück verabredet. Ich freute mich schon auf ein bekanntes Gesicht und etwas zu essen. Bei der Landung gab es leider Schwierigkeiten, sodass der Flieger von der Flugsicherung inspiziert werden musste, bevor wir an die Gangway fahren durften. Dafür war es meine seichteste Landung, die ich im Flugzeug hatte. Im Flughafen war ich nach den vielen Stunden froh, endlich da zu sein. Durch den Zoll war man schnell und da ich meine Wanderschuhe vorher gut gereinigt hatte, war ich schnell eingereist. Am Zoll gab es einen klassischen Stempel in den Reisepass mit einem 90 Tagesvisum für Touristen. Es wirkte alles sehr vertraut und gewöhnt. Hätte man mir gesagt, es ist Sommer und du bist in England, hätte ich das sofort geglaubt. Der Temperaturunterschied zur Abreise war sehr krass. Es waren 26°C morgens um halb 7. Also musste ich mich erst einmal etwas akklimatisieren. Wir sind somit zum Frühstück und haben die Stadt erkundet.
Es ging die nächsten drei Tage auf Touri Tour. Am ersten Tag zu Fuß über die Vulkane der Stadt die Aussicht genießen. Am Zweiten Tag bin ich in den Hafen und habe mir die Stadt angesehen. Abends ging es in die Bar zum Kneipenquiz mit den Jungs aus Liverpool. Die haben wir im Hostel kennengelernt. Das war ganz lustig. Der Jetlag war durch die Touren auch erträglich. Am dritten Tag habe ich die Bootstour in die Bucht mit der Besichtigung der vorgelagerten Inseln gemacht. Auckland vom Wasser war auch sehr cool.
Nach Marians Vortrag sind wir am Folgetag zeitig zur Abreise zum Flughafen gefahren. Wir haben den Bus genommen. Am Flughafen hatten wir noch Zeit zu lesen und uns auf die Südinsel einzustellen.
Erkundung der Südinsel
Landung in Christchurch. Wir wurden am Flughafen vom Vermieter des Autos eingesammelt. Leider war es schon deutlich später als wir erhofft hatten. Durch die Erdbeben ist Christchurch stark zerstört worden. Einige Reisebekanntschaften haben uns gesagt, dass es sich im Vergleich zu früher nicht lohnt. Wir sind deshalb direkt weiter zum ersten Campingplatz gefahren. Der Flug und der Linksverkehr haben uns Tribut gezollt. Daher wollten wir auf Nummer sicher gehen. Wir hatten bislang keine Idee zu den Entfernungen und den Reisezeiten auf der Südinsel.
Die ersten Kilometer verliefen locker. „Keep left“ und raus aus der Stadt. Vorher noch schnell einkaufen in einem Supermarkt – Obst, Gemüse und Fleisch für unseren Grill. Dazu gab es einige Artikel des täglichen Bedarfs. Wir wussten nicht, wie die Supermarktdichte außerhalb der Städte ist. Auf dem Weg aus der Stadt verlief alles wie gewohnt. Es machte eher den Anschein irgendwo durch England zu fahren. Das Klima war vertraut, die Menschen sprachen Englisch und man vermisste nichts aus Mitteleuropa. Die Straßen waren voll, weil inzwischen der Berufsverkehr eingesetzt hat. Nach einer guten Stunde Fahrt Richtung Lake Pukaki wandelte sich dieser Eindruck langsam. Der Verkehr wurde ruhiger. Es gab Wald und Bäume statt Häuser und Geschäfte. Die Zivilisation nahm ab, aber man hatte weiterhin den Eindruck nicht alleine auf der Welt zu sein. Das sollte sich im weiteren Verlauf der Reise noch deutlich ändern. Wir sind am Nachmittag an unserem Campingplatz angekommen. Wunderbar! Es gab einen See, normale Duschen und sogar WLan auf dem Platz. Wir haben etwas die Gegend erkundet und den Van zum Schlafen umgebaut. Es gab vorher noch etwas zu Essen: die Steaks aus dem Supermarkt mit Süßkartoffeln. Es war einfach nur Wahnsinn! Das Fleisch war schlicht perfekt. Satt und zufrieden ging es dann ins Bett. Wir erkundeten noch etwas den Wald und das Seeufer. Am nächsten Morgen sollte es dann weiter gehen.
Rückkehr zur Nordinsel
Zur Nordinsel sind wir per Fähre zurück gefahren. Diese fährt von Picton bis nach Wellington. Die Überfahrt war entspannt. Es gab sogar Wlan und USB Ladestationen. Die Fähre fuhr dann entlang der Hügel und Inseln mit unzähligen Buchten und Ständen. Es soll ein Paradies für Wanderer und Kajaker sein (Region Marlborough).
Die Ankunft in Wellington war ernüchternd. Wir waren zurück in der Zivilisation. Es gab Autos, Ampeln und Menschen. Wir sind also lieber weiter gefahren um etwas weiter außerhalb das Auto abzugeben.
Heimreise
Kurz vor Auckland haben wir an einer Straße genächtigt. Hier gab es fußläufig eine Tankstelle mit einem Shop. Hier haben wir einige Getränke für den Abend erstanden und sind dann früh ins Bett.
Der nächste Tag führte uns nach Auckland zurück. Wir wollten das Auto zewitig bei dem Vermieter zurück gegeben. Es hat auch gut geklappt. Wir haben das Auto aufgeräumt und zurück gegeben. Es fand eine Sichtprüfung statt. Es war alles in Ordnung. Wir wurden dann von einem Fahrer zurück in die Stadt zur Queensstreet gebracht. Dort wollten wir uns nach einem Hostel umschauen. Es war allerdings noch recht früh. Daher sind wir erstmal in die schöne Eckkneipe mit Zimmervermietung gegangen. Leider war hier kein Zimmer mehr zu bekommen und die Partnerunterkünfte waren ebenfalls voll. Die Hotels am Hafen hatten leider ebenfalls kein Zimmer für uns. Es ging also wieder ins Hostel. Unser Hostel von der Anreise war auch voll. Ein Hostel in der City hatte noch Platz für uns. Die Atmosphäre war traumhaft: 25 Abiturienten hängen zugekifft am Ende der Welt im Hostel rum, um die Kohle der Eltern + Großeltern an den Mann oder die Dealer zu bringen. Unser Zimmer haben wir mit zwei Indern geteilt. Ohne Indisch zu können, eine Deutung der Situation: einer hatte schrecklich Liebeskummer wegen seiner Freundin und der andere hatte noch nie eine Freundin. Die Duschen waren klein aber warm.
Es ging sehr früh mit dem Taxi zum Flughafen. Lieber etwas früher als zu spät sein. Am Flughafen gab es keinen Ärger. Es geht wieder mit 3 Flügen nach Hause:
- Auckland – Perth
- Perth – Abu Dabi
- Abu Dabi – Frankfurt
Die mehrtägige Rückreise war ätzend, anstrengend und nervig. Ein wahres low light: ein schlechter Kaffee für 8€. Dafür haben wir ganz nette Mädels aus Belgien kennengelernt und der Flieger war auch angenehm leer. Trotzdem ist das ewige fliegen überhaupt nichts für Leute über 1,80m.
In Frankfurt sind wir eingesammelt worden . Es war richtig kalt. Leider war es vorbei mit den sommerlichen Temperaturen auf der Südhalbkugel, dem Baden, den Wasserfällen und dem Wasser auf dem Bach/Fluss trinken. Dafür gab es wieder ständig warmes Wasser – außer in den Restaurants, da muss man es wieder zusätzlich bezahlen.